Die uns nahestehende Organisation Volksentscheid Berlin Werbefrei lanciert heute ihre Unterschriftensammlung, um die deutsche Hauptstadt von kommerziellen Werbeflächen zu befreien. Ihr Vorschlag eines neuen Gesetzes ist ein umsichtiger und kluger Weg, um den öffentlichen Raum in die Entscheidungsgewalt des demokratischen Souveräns zu überführen.
Weiterhin erlaubt und erwünscht bleiben Plakate für Veranstaltungen, für Kultur, Sport und Gemeinnütziges. Produktwerbung ist nur noch dort zugelassen, wo die Leistung erbracht wird, zum Beispiel an Läden, Gaststätten und Betrieben. Das angestrebte Gesetz schiebt auch der Werbung in Schulen, Universitäten und öffentlichen Einrichtungen einen Riegel.
Profitieren werden alle Menschen, die sich der Werbeflut ausgesetzt sehen. Insbesondere dürften auch kleinere und mittlere Unternehmen davon profitieren, denn ihre Produkte und Dienstleistungen gehen unter in einer Welt, die dominiert wird von Werbung für Grosskonzerne.
Der Weg zu einer werbebefreiten Hauptstadt ist lang und steinig. Die Sammlung von 20 000 Unterschriften in vier Monaten ist nur die erste Stufe. Sollten die Unterschriften zustandekommen, dann wird das Anliegen im Abgeordnetenhaus geprüft. Anschliessend müssen nochmals 200 000 Unterschriften gesammelt werden. Sollte das Abgeordnetenhaus das Anliegen dann ablehnen, kommt es im Mai 2019 zu einer Abstimmung.
Die IG PRG empfiehlt allen unseren Freundinnen und Freunden in Berlin, das Anliegen von Volksentscheid Berlin Werbefrei zu unterstützen – durch die eigene Unterschrift, durch E-Mails an Bekannte, durchs Weiterverbreiten auf den sozialen Medien. Es ist Zeit, dass im deutschsprachigen Raum eine Stadt sich dafür einsetzt, den öffentlichen Raum an die Öffentlichkeit zu geben.