Das Hochbaudepartement hat zwölf neue Werbebildschirme ausgeschrieben. Diese verbrauchen viel Strom und sind in der Bevölkerung notorisch unbeliebt. Die IG PRG fordert Stadtrat André Odermatt und Bernard Liechti vom Amt für Städtebau deshalb in einem Brief auf, auf eine Vertragsunterzeichnung zu verzichten.
Stadtrat André Odermatt hat 2015 entschieden hat, ein Tabu zu brechen und einen «Testlauf» mit zehn Werbebildschirmen im öffentlichen Raum durchzuführen. Die gemischten bis negativen Resultate des Testlaufs wurden als so positiv interpretiert, dass die Anzahl Werbebildschirme seither stetig zunahm. Zwölf neue sollen nach Willen des Hochbaudepartements für eine Laufzeit von acht Jahren bewilligt werden.
Doch es gibt viele Hinweise darauf, dass weit über die Hälfte der Bevölkerung diese Werbebildschirme nicht will und dass nur ein kleiner Teil sie befürwortet. Zudem ist es zynisch, von den Bürgerinnen und Bürgern zu erwarten, dass sie sich ökologisch verhalten, während die Stadt stromfressende Werbeträger für ökologisch oft fragwürdige Produkte und Dienstleistungen der Marktführer in ihrem jeweiligen Segment bereitstellen.
Unserer Meinung nach kann und muss Zürich zugunsten des Stadtbildes und der Glaubwürdigkeit der 2000-Watt-Strategie auf die Einnahmen durch Werbebildschirme und Werbeplakate verzichten. Aus diesem Grund hat die IG PRG Stadtrat André Odermatt und Bernard Liechti vom Amt für Städtebau, Reklameanlagen, einen Brief geschickt. Darin fordern wir sie auf, keine weiteren Verträge zu unterzeichnen und Aussenwerbung sukzessive abzubauen. Eine Kopie des Briefes wurde an alle Gemeinderatsmitglieder geschickt, in der Hoffnung, dass diese sich auf die Seite der Bevölkerung schlagen und den Stadtrat unter Druck setzen, diese unsinnigen und unbeliebten Stromfresser aus dem Stadtbild zu verbannen.
Wenn Sie auch zu den 70−80% der Bevölkerung zählen, die genug hat von Werbung im öffentlichen Raum, schreiben Sie Stadtrat André Odermatt, Bernard Liechti oder einem Mitglied des Gemeinderats, um ihre Meinung zu äussern.
Der ganze Brief ist hier zu lesen (PDF).
Und hier ein Beitrag im 20 Minuten.
Energiebilanz von Plakat-Scrollern und Werbebildschirmen