Historischer Entscheid: Motion zur Reduzierung von Werbung in Zürich angenommen

Heute Abend hat der Gemeinderat der Stadt Zürich die vom Stadtrat abgelehnte Motion zur Reduktion von Fremdwerbung und dem Verzicht auf Werbebildschirme mit einer Textänderung der SP angenommen.

Es ist das erste Mal in der Geschichte von Zürich, dass die Legislative einen wegweisenden Entscheid zum Thema Aussenwerbung gefällt hat. Die letzten hundert Jahre konnten die Plakatgesellschaften den öffentlichen Raum zu Geld machen, ohne dass der demokratische Souverän oder die Legislative dazu befragt worden wäre.

Die Motion wurde von der AL und den Grünen einstimmig angenommen. Bei der SP hatten sich ohne Voranmeldung zwei Mitglieder der Abstimmung enthalten – alle anderen stimmten ebenfalls für die Motion. Im Vorfeld gab es zahlreiche Redner:innen, wobei von Mitte bis rechts einmal mehr nichts von Substanz kam, sondern nur die alten Phrasen gedrescht wurden, inklusive dem Verweis des Ratspräsidenten (GLP) auf Phnom Penh (er meinte Pyöngyang). Damit handeln die Bürgerlichen wie ihre Kolleg:innen in der Werbeindustrie: Seit Jahrzehnten hätten sie Gelegenheit zu einer offenen und ehrlichen, wissenschaftlich fundierten Debatte. Sie verweigern sich aber konsequent und haben nie ernsthaft versucht, Antworten auf die Grunddilemmas ihres Wirtschaftszweigs zu suchen.

(Mehr folgt)