Glänzende Werbewelten: Enteignung mit behördlichem Segen

In der November 2020-Ausgabe der Zeitschrift Widerspruch nimmt IG-PRG-Präsident Christian Hänggi Aussenwerbung unter die Lupe. Hänggi argumentiert, dass Aussenwerbung eine Form der Privatisierung des öffentlichen Raumes ist und die Stadt- und Gemeindeverwaltungen unter Ausschluss jeglicher demokratischer Mitsprache der Bürgerinnen und Anwohner die Hoheit über die Mitteilungen im lokalen öffentlichen Raum gewinnorientierten und oft global agierenden Unternehmen übertragen. Der ganze Artikel ist als PDF auf dem Repositorium der Universität Basel verfügbar: https://edoc.unibas.ch/79046/1/20201103112845_5fa130dd28cd2.pdf

IG PRG fordert Stadtrat auf, auf Werbebildschirme zu verzichten

Werbebildschirm vor dem Zürcher Hauptbahnhof

Das Hochbaudepartement hat zwölf neue Werbebildschirme ausgeschrieben. Diese verbrauchen viel Strom und sind in der Bevölkerung notorisch unbeliebt. Die IG PRG fordert Stadtrat André Odermatt und Bernard Liechti vom Amt für Städtebau deshalb in einem Brief auf, auf eine Vertragsunterzeichnung zu verzichten. Stadtrat André Odermatt hat 2015 entschieden hat, ein Tabu zu brechen und einen «Testlauf» mit zehn Werbebildschirmen im öffentlichen Raum durchzuführen. Die gemischten bis negativen Resultate des Testlaufs wurden… Weiterlesen

Nach Desinformationskampagne: Beem wird im Oktober lanciert – vorerst ohne Audiosignal

Swisscom hat bekanntgegeben, dass Beem im Oktober erneut lanciert wird. Beem erlaubt es, Offline- mit Online-Werbekampagnen zu verbinden, damit der Werbetreibende mit dem Smartphone der Benutzerin kommunizieren kann. Es ist das nächste Kapitel einer Markteinführung, die von Desinformationen, verdrehten Fakten und Ablehnung durch die Bevölkerung begleitet war.  Nachdem die IG PRG im Mai die Beem-Kästchen auf den Werbeplakaten entdeckt und publik gemacht hat, hat sich ein Sturm der Entrüstung über… Weiterlesen

Abhörtechnologie auf Werbeplakaten: Update

Wie die IG Plakat | Raum | Gesellschaft aufgedeckt hat, plant die APG, die aus Persönlichkeitsschutz umstrittene Cross-Device Tracking Technologie einzusetzen (siehe letzter Beitrag und der Artikel im Tages-Anzeiger). Jetzt wurde bekannt: Es kommt noch ärger als angenommen. Es handelt sich um über 20 Bahnhöfe in Zürich, Bern und Basel, und mit im Boot sitzen die Swisscom, SBB, Tamedia, Ringier und weitere. Wer die Apps von Bluewin oder 20 Minuten… Weiterlesen

APG testet umstrittene Abhör- und Tracking-Technologie

Die Plakatgesellschaft APG|SGA testet im Zürcher Hauptbahnhof die umstrittene Cross-Device Tracking Technologie. Auf Anfrage hält sich das Unternehmen bedeckt und verweist auf eine Pressemitteilung, die am kommenden Montag veröffentlicht werden soll. Entlang der unterirdischen Perrons im Zürcher Hauptbahnhof stehen zurzeit kleine schwarze Kästchen auf allen Plakatwänden. Da die Geräte nur aufgesteckt sind und sich ohne Weiteres aus den Angeln heben lassen, hat die IG Plakat | Raum | Gesellschaft vor Ort… Weiterlesen

Wahlempfehlung für ein werbefreies Zürich: Grüne und AL

Die Wahlzettel für die kommenden Zürcher Gemeinde- und Stadtratswahlen sind eingetroffen. Aus Sicht eines werbefreien öffentlichen Raums kann die IG PRG einzig die Grüne und die Alternative Liste (AL) zur Wahl empfehlen. Besonders empfehlen möchten wir Matthias Probst (Grüne, Kreis 9). Er war für uns immer ein zuverlässiger Ansprechpartner im Gemeinderat und hat sich oft für unser Anliegen eingesetzt. Der Hintergrund unserer Wahlempfehlung: 2015 hat Andreas Kirstein von der AL-Fraktion beim Gemeinderat ein… Weiterlesen

Berlin werbefrei: Unterschriftensammlung lanciert

Die uns nahestehende Organisation Volksentscheid Berlin Werbefrei lanciert heute ihre Unterschriftensammlung, um die deutsche Hauptstadt von kommerziellen Werbeflächen zu befreien. Ihr Vorschlag eines neuen Gesetzes ist ein umsichtiger und kluger Weg, um den öffentlichen Raum in die Entscheidungsgewalt des demokratischen Souveräns zu überführen. Weiterhin erlaubt und erwünscht bleiben Plakate für Veranstaltungen, für Kultur, Sport und Gemeinnütziges. Produktwerbung ist nur noch dort zugelassen, wo die Leistung erbracht wird, zum Beispiel an… Weiterlesen

IG PRG lanciert neue Website – dank Verkauf von APG-Aktien

Nach über zehn Jahren hat die IG Plakat | Raum | Gesellschaft (IG PRG) ihre etwas angestaubte Website komplett überarbeitet. In einem moderneren und hoffentlich zeitlosen Design hat die IG PRG die Inhalte auf das Wesentliche reduziert. Dennoch hält sie daran fest, dass sich manche Inhalte nicht auf grosse Bilder und kurze Slogans vereinfachen lassen, wie es die Werbung gerne tut. So nehmen nach wie vor Texte und kommentierte Statistiken… Weiterlesen

Genf: Initiative gegen Plakatwerbung gestartet

Grossartige Nachrichten aus der Romandie: Wie verschiedene Medien kürzlich berichteten, hat eine Gruppe von Genferinnen und Genfern eine städtische Volksinitiative gegen die Aussenwerbung auf öffentlichem Grund lanciert. Bis am 7. November haben sie Zeit, 4000 Unterschriften zu sammeln. Aufgrund eines Rechtsstreits blieben in Genf im Januar rund 3000 Plakatflächen weiss. Diese wurden von Bürgerinnen und Bürgern genutzt, um den öffentlichen Raum mit viel Fantasie und Kreativität mitzugestalten. Leider wurde der… Weiterlesen

Bern: Verpasste Chance, den öffentlichen Grund zu entrümpeln

Wie die Berner Zeitung berichtete, hat der Berner Stadtrat eine Motion mit 36 zu 22 Stimmen abgelehnt, die forderte, auf Aussenwerbung auf öffentlichem Grund zu verzichten. Die Motion von Christa Ammann (AL) wollte, dass die Stadt Bern darauf verzichtet, den öffentlichen Grund (was nicht das Gleiche ist wie der öffentliche Raum) inklusive Bus- und Tramhaltestellen mit kommerziellen Plakaten zu bewirtschaften. Die Argumente sind in etwa dieselben, die die IG PRG seit… Weiterlesen

Frohe Festtage!
IG PRG schenkt Entscheidungsträgern Buch über Werbung

Das Geschäft mit der Werbung ist auch heute noch von vielen unhinterfragten Meinungen geprägt. In seinem kürzlich erschienen Buch Werbung — nein danke: Warum wir ohne Werbung viel besser leben könnten (Europa Verlag, 2016) unterzieht der deutsche Volkswirtschaftler und frühere Investmentbanker Prof. Dr. Christian Kreiss die Werbung einer kritischen Prüfung. Sein Fazit: Aus sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht könnte die Gesellschaft weitgehend auf alle kommerzielle Werbung verzichten, ohne dass dies… Weiterlesen

Stadt Zürich erweitert Angebot von Leuchtdrehsäulen

Wie der Tages-Anzeiger gestern berichtete, wird die Stadt Zürich ihr Angebot von Leuchtdrehsäuen auf städtischen Grundstücken erweitern. Dies, obwohl ihre eigenen Umfragen eine tiefe Beliebtheit bei der Bevölkerung gezeigt haben, eine Petition gegen die neuen Werbeformen eingereicht wurde, jede unabhängige Studie zeigt, dass Werbung bei der Bevölkerung nicht beliebt ist, und auch die Kommentare zu Zeitungsartikeln, die darüber berichten, ein eindeutiges Bild hinterlassen: Ein Grossteil der Bevölkerung will keine weitere… Weiterlesen

Keine Werbebildschirme und Leuchtdrehsäulen im öffentlichen Raum!

Im März hat der Stadtrat beschlossen, 2016 zehn Werbebildschirme und dreissig Leuchtdrehsäulen zu installieren, finanziert mit 1.15 Millionen Franken an Steuergeldern. Der Stadtrat lässt durchleuchten, dass dies erst der Anfang von neuen invasiven Werbeformen ist. Die IG PRG hat am 9. Mai 2015 eine Petition lanciert, die den Stadtrat aufgefordert hat, vom Entscheid zurückzutreten. Nach einem Monat wurde die Petition mit 520 Unterschriften eingereicht. Lesen Sie jetzt den Petitionstext und… Weiterlesen

Wem gehört Zürich? Demonstration und Vortrag

Am 26. Oktober 2013 geben verschiedene Organisationen mit einer Demonstration ihre Antwort zur Frage «Wem gehört Zürich?» Die IG PRG unterstützt die Demonstration und die Anliegen, für die sie sich einsetzt. Im Rahmen derselben Fragestellung hält IG-PRG-Präsident Christian Hänggi am 31. Oktober um 20 Uhr im Gemeinschaftsraum Kanzleistrasse, Seebahnstrasse 201, Zürich, einen Vortrag zur Frage «Wem gehören die Plakatwände?» Der Eintritt ist frei.

Zürich: Umfrage zu Plakaten und Werbebildschirmen im öffentlichen Raum

Die Plakatgesellschaften haben zusammen mit der Stadt Zürich beim Meinungsforschungsinstitut Demoscope eine Umfrage für Passantinnen und Passanten in Auftrag gegeben. Das Ziel der Umfrage ist, zu eruieren, ob die Werbescreens beim Publikum akzeptiert werden. Die Stadt hat uns den Fragebogen nicht zukommen lassen, weshalb wir ihn uns über andere Wege beschaffen mussten. Die IG PRG meint, dass es einige problematische und suggestive Fragen gibt. Das Hauptproblem bleibt, dass eine uninformierte… Weiterlesen

Zürich: Stadt verkauft Plakatgesellschaften den öffentlichen Raum — und bezahlt dafür

Die Stadt Zürich hat am 12. August 2013 einen dreimonatigen Pilotversuch mit zwei Videobildschirmen mit Werbung gestartet — am Bellevue und am Escher-Wyss-Platz. Lesen Sie die Pressemitteilung. Anschliessend will sie ab Januar einen Pilotversuch mit fünf Plakatdrehsäulen starten. Beides ist begleitet von Umfragen bei der Bevölkerung, wie die neue Werbeform ankommt. Allerdings bezahlen letztlich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für diesen Ausverkauf des öffentlichen Raums: Während der Testphase mit den Videobildschirmen… Weiterlesen

Zürich: Neue Werbebildschirme entlang Verkehrsadern geplant

Wie 20 Minuten berichtete, prüft die Stadt Zürich derzeit die Bewilligung von sieben digitalen Werbebildschirmen entlang wichtiger Verkehrsadern. Wenn Zürich dies bewilligt, will die Plakatgesellschaft APG|SGA dies auch in anderen Städten einführen. Die IG PRG empfiehlt Protestschreiben an Stadtrat André Odermatt (andre.odermatt@zuerich.ch), um dies zu verhindern. Sind die Bildschirme einmal installiert, werden weitere folgen. Der öffentliche Raum soll der Öffentlichkeit dienen und von ihr in Anspruch genommen werden. Er ist… Weiterlesen

Küsnacht: Widerstand gegen Zupflasterung des Dorfkerns durch Clear Channel

In Küsnacht sind zehn Baugesuche für neue Plakatstellen eingegangen. Nun formiert sich Widerstand. Die Gemeinde Küsnacht soll pro Plakatstelle 2000 Franken pro Jahr erhalten, was rund ein Sechstel dessen ist, was Gesuchstellerin Clear Channel mit Sitz im Steuerparadies Hünenberg ihren Kunden weiterverrechnen könnte. Weshalb die wohlhabende Goldküstengemeinde diesen Schritt überhaupt in Erwägung zieht und damit das Ortsbild beeinträchtigen will, ist für viele Bürgerinnen und Bürger nicht nachvollziehbar. Fakt ist: Der… Weiterlesen

VBZ: Werbetrams verärgern die Bevölkerung

Auf Facebook, im Tages-Anzeiger und auf Tele Züri hat die Bevölkerung unlängst ihren Unmut über die neuen, innen und aussen vollbemalten Werbetrams der VBZ zum Ausdruck gebracht. Um die Diskussion zu versachlichen, hier einige Hinweise: — Die VBZ darf 5 Trams an Werbetreibende verkaufen und verdient damit pro Tram rund 480 000 Franken pro Jahr. — Die VBZ-Vermarktering TrafficMedia hatte 2009 einen Umsatz mit Werbung von 11.2 Millionen Franken gemacht,… Weiterlesen